Sonntag, 30. Juli 2017

Ich ziehe in eine einsame Hütte! / Norwegen#2


Nach den zwei Tagen in Oslo ging es für mich weiter in den Norden Norwegens. Wohin genau kann ich euch gar nicht sagen, da das nächste Dorf 60km entfernt ist. Denkt euch einfach eine einsame Hütte im Wald an der Grenze zu Schweden, irgendwo in der Mitte des Landes. 
Dort hatte ich meinen 'Arbeitsplatz', denn ich habe Volunteer Work gemacht. Das heißt, ich arbeite für Unterkunft und Verpflegung ungefähr 20h pro Woche. So viel habe ich hier glaube ich nicht gearbeitet, aber das Prinzip sieht das vor. 
Meine Host lebt ein Stück weiter weg, auf einer Insel, zu der ich später auch hinfahren werde, aber vorerst war ich mit einem anderen Freiwilligen, Isaac alleine in der Hütte.
Nach einer viel zu langen Zugfahrt (13h) bin ich dann am Bahnhof in Trofors angekommen und wurde brav abgeholt. 
Das nächste Dorf ist Hattfjelldal und ist sogar noch weniger ein Dorf, als mein Heimatdorf. 
Unser Projekt hier ist es, die Hütte zu renovieren und zu streichen. Ein Großteil ist schon gemacht gewesen, als ich ankam, aber auch ich hatte noch einiges zu tun. 
Was mich ein wenig gestört hat, war der plötzliche Temperatursturz. Von den angenehmen 20°C in Oslo zu 9°C und Regen - iih. Außerdem gibt es hier ganz schön viele Moskitos. 
Davon abgesehen ist das Hüttenleben aber unglaublich beruhigend. Mitten im Wald fahren vielleicht 3 Autos am Tag an uns vorbei, wir sind umgeben von Seen und man fühlt sich sehr naturverbunden. Dass es weder fließendes Wasser, noch Mobilfunknetz gibt, verleiht dem Hüttenleben noch mehr Authentizität. Anstatt zu duschen, kann man sich in dem Bach, der neben der Hütte vorbei fließt, waschen oder in den See springen, der sich vor einem schneeüberzogenen Berg erstreckt. 
Insgesamt habe ich hier für 10 Tage gelebt und habe die Zeit sehr genossen. Das natürliche Leben hat schon etwas und man lernt all die luxuriösen Dinge wie Duschen, ein Waschbecken oder einen Laden, der keine 60km entfernt ist, sehr zu schätzen. (Danach war ich aber auch wieder froh, nicht mehr in der Hütte leben zu müssen :D). Mit Isaac habe ich mich auch recht gut verstanden! Er ist auch aus Deutschland und hat das letzte Jahr in Norwegen Biologie studiert. 
Außer Filme schauen, arbeiten, kochen und spülen gibt es in der Pampa zwar nicht viel zu tun, aber für die kurze Zeit ist das recht entspannend gewesen.
Auf dem letzten Bild erkennt ihr übrigens die Hütte in ihrem fertigen Zustand, nachdem wir alles gestrichen haben! 



Freitag, 28. Juli 2017

Ich fliege nach OSLO! / Norwegen#1


Nachdem ich zwei Wochen daheim war ging es wieder los! Denn so schön und bequem es daheim auch ist, reisen ist immer wieder ein Abenteuer und mich zieht es doch eher ins Unbekannte. 
Mein nächstes Reiseziel war dann Norwegen. Das komplette Gegenteil von Asien - überteuert, kalt, bergig, viele kleine bunte Häuser und man wird direkt für einen Einheimischen gehalten. 
Das da oben ist übrigens die Aussicht von der Dachterrasse meines Hostels, das ziemlich luxuriös war, mit eigener Küche und Bad pro Zimmer. 
Das Zimmer habe ich mir mit zwei älteren Damen geteilt und mit Lauren, die in Norwegen geboren ist, dann nach England gezogen ist und mittlerweile auch schon in Frankreich, Deutschland und Amsterdam gelebt hat. Mit ihr habe ich mich gut verstanden und wir haben abends noch ein wenig gequatscht und ein bisschen was getrunken. 




Am nächsten Tag ging es dann auf Erkundungstour. Oslo hat auch ein Opernhaus, das ich sogar cooler finde als das ins Sydney. So viele verschiedene Diagonalen ergeben trotzdem ein ästhetisches Gesamtbild. Von meinem Hostel aus waren das ungefähr zweieinhalb Kilometer Fußweg, aber da die Öffentlichen her so teuer sind, muss ich wohl laufen. 
In Norwegen ist es auch noch mal ein paar Grad kälter, obwohl Oslo ja im Süden liegt. Während ich da war, waren es um die 20°C. Die Locals sind natürlich in kurzen Sachen rumgesprungen und haben sich sogar im Bikini gesonnt, während ich mit Jeans und Strickjacke im Wind schon ein wenig gefroren habe. 
Das Operahouse konnte man auch erklimmen und einen Blick auf den Hafen oder auf Baustellen genießen. Da es im Winter viel zu kalt zum Bauen ist, werden alle Arten von Bauarbeiten im Sommer verrichtet und da Norwegen ein reiches Land ist, bauen und restaurieren sie auch ordentlich.





Der nächste Stop war dann die Akershus festning, eine Burg, die früher der Verteidigung Oslos gedient hat. Heute ist sie eine Touristenattraktion. Soldaten marschieren auf und ab und für ungefähr 15€ kann man einen Audioguide erwerben und hinter die Mauern der Burg sehen. Das habe ich, wie ihr euch denken könnt, natürlich nicht gemacht und bin stattdessen durch eine Allee wieder in die Innenstadt gelaufen. 





Die Innenstadt ist sehr belebt. Dutzende Straßenkünstler präsentieren Hunde aus Sand, Balloontierchen, verkaufen Zuckerwatte oder verschenken im Namen von Starbucks Kaffee-Proben. Ich habe mich dann ein wenig treiben lassen, bin durch die Geschäfte geschlendert und habe die Gebäude im alten Baustil betrachtet. 
Oslo ist sehr modern und geht mit der Zeit - im Vergleich zu den ländlichen Gebieten findet man viele vegetarische Restaurants, Kleiderläden die derzeit in sind, gut gekleidete junge Menschen und an jeder Ecke Fahrräder, die man hier ähnlich wie beim Carsharing ausleihen kann, sofern man eine Mitgliedschaft hat. 


Am Nachmittag war ich bei 'Det kongelige Slott'. Hier residiert der König mit seiner Familie. An dem Tag, an dem ich da war, hatte die Königin Geburtstag, daher war eine lange Schlange vor dem Schloss, das man auch besichtigen kann. Ich habe mich lieber in den Park hinter das Schloss gesetzt und ein wenig für meine Aufnahmeprüfung an der Uni gelernt und die Sonne genossen. 



In einem eher weniger bekannten Stadtteil liegt Telthusbakken. Eine winzige Straße mit noch winzigeren, traditionellen Häusern. Diese erinnern an die Welt, die Astrid Lindgren erschaffen hat: Lotta aus der Krachmacherstraße, die Kinder von Bullerbü und Karlson vom Dach haben garantiert in einem dieser Häuser gelebt! 
Touristen gab es hier fast keine, nur wenige Jogger sind mir begegnet, während ich versucht habe, den Charm mit der Kamera einzufangen. 



Das Faszinierendste an Oslo war der Sonnenuntergang. Hier in Südnorwegen geht die Sonne zwar unter, aber dunkel wird es trotzdem nicht. Und ich hatte das Glück, an einem besonders schönen Sonnenuntergangstag in Oslo zu sein. Die Farben des Himmels sind original - der Himmel hat tatsächlich gebrannt. Das obere Foto ist um ungefähr 22:45 entstanden, während das Folgende eine halbe Stunde später geschossen wurde. Dunkler als bei diesem Bild wird es in der Nacht nicht. Sehr ungewohnt für mich, da es auf der Südhalbkugel ja schon immer um 18:00 dunkel war. Aber eindeutig ein Erlebnis! In Nordnorwegen gibt es übrigens Tage im Jahr, an denen die Sonne gar nicht untergeht. Sie senkt sich ab bis kurz über dem Horizont und steigt dann wieder auf. Das Phänomen wird als Mitternachtssonne bezeichnet. 






Am nächsten und letzten Tag in Oslo habe ich meinen Tag wieder in der Stadt verbracht. Da ich das meiste schon gesehen habe, bin ich etwas an der Hafenpromenade entlang geschlendert und habe die Reichen um ihre Jachten und Wohnungen mit Meeresblick beneidet. 
Und dann war es auch Zeit, Oslo Tschüss zu sagen denn mein Zug Richtung Nordnorwegen hat Oslo um 23:05 verlassen...
In meinem Video seht ihr auch nochmal wo ich überall war!


Samstag, 15. Juli 2017

Singapur bei NACHT! / Singapur / Asien#9



Viel zu spät kommt nun mein letzter Post zu Singapur! Da Singapur bei Nacht so einzigartig ist, habe ich gedacht, mache ich doch einen extra Post über die Stadt bei Nacht!

Ich war immer noch mit Marc unterwegs und wir sind gemeinsam in das glamouröse Nachtleben Singapurs eingetaucht. Hier sind die Reichen und Schönen unterwegs, die Touristen und Businessleute und mitten drin wir.


Das berühmte Marina Bay Hotel ist wohl eines der teuersten Hotels der Welt. Hat man hier ein Zimmer gebucht, hat man einen Zugang zu einem Pool auf der Dachterrasse des Hotels, der einen atemberaubenden Blick über die Skyline bietet. Gast dieses Hotels sind wir ja leider nicht, aber Marc hat mich in die Bar des Hotels eingeladen. Mir selbst hätte ich das nie gegönnt (hätte mein Geldbeutel auch kaum vertragen), aber für einen Eintritt für 20$ kann man all die Stockwerke mit dem Fahrstuhl hochdüsen und einen fast so tollen Blick wie die Hotelgäste in der Bar erhaschen. Wir hatten natürlich einen schlauen Plan und sind gegen 18 Uhr nach oben gefahren, denn so konnten wir Singapur bei Tag, bei Sonnenuntergang und bei Nacht sehen! Und der Blick war fantastisch! Die Cocktails waren komplett überteuert, aber da man den Eintrittspreis auch gegen ein Getränk oder Essen einlösen kann, haben wir beide einen Cocktail für 26$ getrunken. Lecker war er auf jeden Fall! Und der Blick hat sich total gelohnt! Ich bin auch wirklich froh, mitgekommen zu sein, da ich erst ein wenig gezögert habe, ob ich ein so großzügiges Geschenk wirklich annehmen kann… (Wir haben uns ja erst am Tag davor kennengelernt), aber war am Ende doch froh, diesen Blick genießen zu können! Die Kamera war leider nicht mit dabei, da man dort etwas schicker angezogen sein musste und die fette Kameratasche doch ein wenig aufgefallen wäre, aber die Handyfotos können denke ich dennoch einen Einblick geben, wie traumhaft schön es von dort oben aussah!



Eine weitere Station waren die Gardens by the Bay mit den Supertrees, die einem das Gefühl geben, sich in irgendeinem surrealen Science Fiction-Film zu befinden. Dort fand anlässlich eines Jubiläums eine Lichtshow statt, die eine Geschichte erzählen soll. Diese Geschichte konnte ich leider nicht ganz nachvollziehen, aber wir hatten noch eine weitere Lichtshow zu besuchen! Am Hafen direkt unter dem Marina Bay Hotel findet jeden Abend mehrmals eine Wasser-Lichtshow statt und die war wirklich beeindruckend! Mit passender Musik untermalt sind verschiedene Muster im Wasser und in den Fontänen erschienen. Schwer zu beschreiben, man sollte selbst dabei gewesen sein!




An dem Wochenende, an dem ich in Singapur war, fand auch ein großes Elektro-Festival statt, mit ziemlich vielen bekannten Acts! Da ich aber wie ihr wisst ziemlich pleite bin, konnte ich nur von außen ein wenig zuhören!

Und damit war mein Singapur-Aufenthalt auch schon zu Ende. Natürlich gibt es wie immer das passende Video. Und mein nächster Post wird dann wohl wieder Zuhause sein… 

Dienstag, 4. Juli 2017

SIGHTSEEING in Singapur! Chinatown, Botanischer Garten und Durian essen / Singapur / Asien#8


Uff, mittlerweile hänge ich ganz schön hinterher mit den Blogposts! Der hier beschriebene Tag ist nun schon fast einen Monat her und es kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen. 
Es war der zweite meiner 3 Tage in Singapur. Morgens bin ich also erstmal alleine nach Chinatown gefahren, das chinesische Viertel Singapurs. Und hier fühlt man sich, wie auch schon in Little India, tatsächlich so als wäre man mitten im jeweiligen Land. In Chinatown waren scheinbar nur Chinesen, aber ich muss sagen, ich kann Asiaten auch immer sehr schwer voneinander unterscheiden. Viele offensichtliche Touristen (bei denen man die westliche Herkunft erkennt), habe ich in all den Tagen kaum entdeckt. Ich denke, die meisten Touristen sind wirklich Asiaten, die es in das heimliche Zentrum Asiens zieht. Da hier Menschen aller Herkunft leben, ist es natürlich auch schwer zu sagen, wer Tourist ist und wer nicht. 
In Chinatown ist nur ein kleiner Teil wirklich interessant und das ist ein Markt, der sich rund um den 'Buddha Tooth Temple' erstreckt. Zum einen sind das Verkaufsstände an der Straße, wo man von Kimonos über Grinsekatzen und Gewürze alles finden kann. Oder man verirrt sich in die Markthalle. In der untersten Etage gibt es allerhand Zeug. Obst, Gemüse, aber auch lebende Frösche und Aale. Ich war nur erleichtert, dass nicht auch Hunde verkauft wurden. 
In der mittleren Etage gab es dann traditionelle Gewänder zu kaufen und ganz oben war nochmal ein Foodcourt, wo es die unterschiedlichsten Speisen gibt. Mit Blick auf den Tempel kann man dann sein Essen genießen. Der Buddha Tooth Temple hat seinen Namen, da angeblich ein Zahn Buddhas dort aufbewahrt wird. Es ist, wie sich vermuten lässt, ein buddhistischer Tempel. Da ich im Tierkreiszeichen des Tigers geboren bin, habe ich natürlich die dazugehörige Statue besucht, habe Mönchen bei ihren Gesängen zugehört und die goldenen Verzierungen betrachtet. Von innen habe ich leider keine Fotos, daher müsst ihr entweder googlen oder euch mit dem Foto von außen (ganz oben) zurecht geben. 



Mittags habe ich mich dann mit Marc getroffen, der auch aus Deutschland ist und auf einem Praktikum während seines Studiums für drei Wochen in Singapur ist. Kennengelernt habe ich ihn über Jodel, einer Studentenapp. Wir haben erst etwas gegessen (Sri-Lankischer Dhal und Kokossalat, den ich in Australien bereits selbst gekocht habe) und sind dann zum botanischen Garten gefahren. Das Besondere an dem Botanischen Garten Singapurs ist, dass er ein Orchideenhaus enthält, in dem allerlei Arten von Orchideen sind. Ich kenne mich leider nicht sonderlich gut aus mit Orchideen und für mich sehen sie alle aus wie Blumen, aber wer auf Orchideen steht, sollte mal vorbeischauen! Mit Marcs Studentenausweis konnte ich mich sogar kostenlos reinschmuggeln! Der botanische Garten ist ziemlich groß, ich glaube mindestens 2km lang. Wir haben dort um die 2h verbracht und uns taten die Füße ganz schön weh!
Wir waren dann auch nochmal in Chinatown, um die Horrorfrucht 'Durian' zu essen, die hier ganz bekannt ist! Angeblich soll sie nach Schwefel schmecken, aber sehr gesund sein. Ganz so schrecklich war sie nicht, aber lecker auch nicht. Im ersten Moment hat sie etwas von Salat, im Abgang schmeckt sie aber wie jemand, der seit 2 Monaten nicht mehr Zähne geputzt hat... Wie wir reagieren seht ihr im Video!


 Danach waren wir noch erst auf Marcs Hoteldach und dann auf dem Dach eines anderen Hochhauses, von dort aus wir noch einen tollen Blick auf die Stadt hatten!
Abends waren wir dann natürlich auch noch unterwegs, aber dazu wird noch ein extra Blogeintrag kommen! Bis dahin könnt ihr euch ja auch schon mal das Video ansehen!