Samstag, 13. Juli 2019

Die Reise geht erneut los nach PANAMA-CITY / #SÜDAMERIKA1



Herzlich Willkommen zurück auf meinem Blog! Und ein neuer Post kann nur eins bedeuten: Ich bin wieder auf Tour! Die vergangenen zwei Jahre waren vollgestopft mit Studium und Arbeit, sodass nur Zeit für kleinere Reisen innerhalb Europas geblieben ist. Hier war ich unter anderem wieder in Norwegen, Italien, Frankreich, Tschechien, Ungarn uvm unterwegs. Allerdings ohne dramatische Geschichte, daher wird es über die kleinen Stopps auch kleine Posts geben.
Meine diesmalige Reise führt mich allerdings auf einen für mich komplett neuen Kontinent: America Latina! Das stand schon sehr lange auf meiner Bucket List. Und als erstes Ziel auf meiner Liste sollte Panama stehen - ein Land, welches meist zu Unrecht nicht als Urlaubsziel Nummer 1 gilt und welches ich bisher auch eher mit Geschichten von Janosch, als mit möglichen Reiseplänen verbunden habe.
Dazu aber gleich mehr. Denn eigentlich hat meine Reise ja in Wien begonnen, wo ich derzeit lebe, arbeite und studiere. Dort ging es mit dem Flixbus zu meinem Freund nach Aachen und von da aus dann zum ersten Ziel meiner Reise: Amsterdam! Hier möchte ich mich gar nicht zu lange aufhalten, sondern euch nur nahelegen, die schnieke Stadt aus drei Gründen einmal aus eigenen Augen zu betrachten:
1. Es gibt mehr Fahrräder als Einwohner
2. Überall - wirklich überall - sind Pflanzen: Auf dem Balkon, an Wänden, Hauseingängen, in kleinen Gassen sind Blumentöpfe übereinander gestapelt.
3. Die Märkte voll lokaler und internationaler Spezialitäten sind ein Besuch wert und tatsächlich zumeist keine Touristenfallen!
Soviel zu Amsterdam. Bevor ihr euch fragt, ob es hier tatsächlich auch Panama geht, werde ich euch zwei Fotos aus Amsterdam nicht enthalten und dann weiter zu meinem eigentlichen ersten Ziel springen.



Und dann ging es los. Endlich mal wieder in eine andere Klimazone, ein anderes Land, eine andere Kultur eintauchen. Der ein oder andere mag sich vielleicht fragen, wie man zum Kuckuck darauf kommt, nach Panama zu fliegen, wenn daneben Costa Rica liegt und man eigentlich nicht super viel einladendes von Panama zu hören bekommt. Well, einige Zweifel mögen vielleicht begründet sein, aber in all den Überlegungen werden die Schönheiten des Landes komplett vernachlässigt. Diese möchte ich auf diesem und den folgenden Posts versuchen euch näher zu bringen. 
Mein Flug über New York brachte erstmal meine miese Überraschung mit sich: Mein Gepäck ist verschollen! Entgegen der eifrigen Beteuerungen der Dame am Schalter wurde es auch nicht am kommenden Tag in mein Hostel geliefert. Das war ziemlich ärgerlich, da ich einen straffen Zeitplan hatte, in den nächsten Tagen einiges geplant habe und nun weder eine Zahnbürste, noch eine frische Unterhose bei mir hatte. Das war natürlich sehr ärgerlich. Eben genanntes, sowie ein zweites T-Shirt habe ich mir dann am kommenden Tag besorgt, aber die Reise hat natürlich trotzdem nicht so positiv begonnen.


Am nächsten Morgen (übrigens ist es in Panama 7h später als in Deutschland) bin ich dann allerdings doch mehr oder weniger guter Dinge mit einer anderen Deutschen aus meinem Hostel losgezogen um Panama City zu erkunden. Julia, meine Begleitung, ist Lehrerin und hat bereits ein Jahr in Costa Rica gelebt und ist auch nicht das erste mal in Panama unterwegs. Somit war sie eine sehr nützliche Reisebegleitung, besonders wenn man mein brüchiges Spanisch beachtet. Das ist eine Sache, die sich jeder Reisende vor Augen halten sollte: Hier in Panama spricht kaum jemand Englisch. Die einzigen Leute sind die Hostelmitarbeiter, aber da hört es auch schon auf. Wenn man ein Busticket kaufen möchte, nach dem Weg fragen, etwas bezahlen etc muss man zumindest ein paar Basics auf Spanisch zusammen bekommen. So weit reicht man Spanisch zum Glück noch, aber sehr viel mehr ist dann auch nicht möglich. 
Wie dem auch sei, guter Dinge sind wir von unserem etwas abseits, im Business District gelegenen Hostel, Richtung Old Town gezogen. Der Weg hat uns unter anderem vorbei an den obrigen Fischerbooten und Pelikanen am Meer entlang geführt. Meiner Einschätzung nach lässt sich Panama City gut in 3 Teile untergliedern: (1) Das Business District. Hier stehen so viele Wolkenkratzer, dass man glaubt, man befinde sich in einer amerikanischen Metropole. Hier ist es relativ sicher und sauber, allerdings gibt es außer einer Besichtigung des Trump Towers (worauf ich gerne verzichtet habe) nicht viel zu tun. Daher hat es uns auch zunächst in Teil (2) gezogen, etwas dass ich als lebhaften Stadtteil beschreiben würde. Hier verirrt sich kaum ein Tourist außer uns hin, es gibt allerlei Ramsch innerhalb eines Ladens zu kaufen (Pfannen neben Batterien neben einer rosa Plüschente), Menschen verkaufen in kleinen Wägen Mangoschnitze und die Straßen überquellen beinahe an all den Menschen, der spanischen Musik und den Marktstandbesitzern, die ihre Ware anpreisen. Die Touristen stecken in Teil (3), der Old Town. Hier befinden sich gut renovierte Gebäude, Cafés mit englischen Untertiteln und die Straßen sind wie leer gefegt. Dazwischen findet sich immer mal wieder ein Gebäude, dass aussieht als sei es einsturzgefährdet. 


Das obrige Foto stellt einen Teil der Old Town dar. Insgesamt hat Panama City ein breites Band an Eindrücken hinterlassen. Es ist eine pulsierende, aber auch sehr anstrengende Stadt. Allein die Straßen zu überqueren ist ein Abenteuer, da die Autos nur so kreuz und quer rasen und man sich als Fußgänger eine Lücke erhaschen muss, um irgendwie eine dreispurige Straße überqueren zu können.  Panama City und Panama im Allgemeinen sind auch nicht super touristisch - außer ab und an einem anderen Backpacker waren wir die einzigen Weißen. Das blieb natürlich auch nicht unentdeckt. Als weiße Frau wird man andauernd angestarrt, angesprochen, hinterhergepfiffen und nahezu jedes Taxi lässt eine Huptirade los um zu signalisieren, dass es nur zu gerne bereit ist, für ein bisschen Geld einen Touri von A nach B zu bringen. 

Einige Basics über Panama:
- Die Währung ist der Amerikanische Dollar. Das heißt auch, dass Panama nicht so preiswert ist, wie andere südamerikanische Länder. (Hosteldorm ab 10$, Essen 3-8$, Taxi ~ 0.5$ pro km, Bus variiert stark, lange Strecken sind sehr günstig, aber kurze Fahrten in touristischen Gegenden kosten schon um die 2.5$).
- Panama ist nicht super unsicher. Es gibt einige Gegenden, in denen man vorsichtig sein sollte (nahe der kolumbianischen Grenze wird viel mit Drogen gehandelt) und generell sollte man aufpassen, wo man abends umherstreift, aber ich habe mich nicht unsicherer gefühlt als in manchen Gegenden in Wien. Auch als allein reisende Frau ist Panama ein (einigermaßen) sicheres Ziel. 
- Die Population ist nicht super arm. Panama City ist die reichste Stadt in Zentralamerika, was sich auch an den Skyscrapern bemerkbar macht. Auch Slums sieht man nicht wirklich. Wenn man etwas weiter aus der Stadt entfernt ist, sieht man schon einfachere Häuser aus Blech, aber nicht so gestopft und dreckig wie man das beispielsweise aus Indien kennt. 
- Panama ist sehr vielseitig: Neben karibischen Stränden und Großstadt gibt es auch viel Regenwald und Berge.
- Das Essen ist sehr einfach und fettig und besteht vereinfacht gesagt aus Huhn und Reis. Das macht es als Vegetarier etwas schwieriger, aber bisher habe ich immer etwas gefunden. 


Nach diesen Basics nun aber zurück zu Panama City. Es gibt einige Dinge zu sehen und zu tun. Falls ihr selbst vorhabt, nach Panama City zu gehen, hier ein paar Tipps:
- Das obrige Foto stammt vom Arcon Viewpoint. Dort kommt man am besten mit dem Taxi hin, es soll wohl auch ein Bus fahren, aber das war von meinem Hostel viel zu kompliziert. Dann führt eine kleine Wanderung / Spaziergang durch den Regenwald zu einem Aussichtspunkt, von dem man einen tollen Blick über die Wolkenkratzer und auch auf den Panama Kanal hat. Außerdem habe ich sehr viele interessante Pflanzen und Tiere (so eine Art riesige Ratte mit gestreiftem Hintern zum Beispiel) auf dem Weg entdeckt. 
- Eine Wanderung in die nicht touristischen Teile unternehmen und sich durch die Massen an Ramsch-Läden schlagen, in denen es alles und nichts zu kaufen gibt. Besonders gut gefallen hat mir die Einkaufsstraße um den McDonald beim Río Abajo gefallen. Hier findet man auch einiges an lokalen Essensgelegenheiten. Achtet auf jeden Fall auf die vielen Straßenmalereien und bunten Häuser.
- Die Old Town anschauen: Das ist die Gegend des Casco Viejo. Mir persönlich hat dieser Teil weniger gut gefallen, da er unauthentisch gewirkt hat. Alles ist sauber, die wenigen Locals die sich hierhin verirren, sind geschäftlich unterwegs und die Architektur ist im kolonialistischen Stil. Allerdings sind die Kirchen hier bestimmt einen Besuch wert.
- Panama Canal: Noch eine Sache, die ich nicht gemacht habe. Ich habe den Kanal allerdings aus verschiedenen Perspektiven betrachten können und es ist wirklich beeindruckend: Die Schiffe stehen in Schlange und warten teilweise über Tage, den Durchgang zwischen Atlantik und Pazifik durchqueren zu dürfen. Der teuerste Betrag, der jeweils für die Durchfahrt bezahlt werden musste, beruft sich auf 829.468$, was ein ganzer Haufen ist. Ein kleiner Tipp falls ihr doch den Kanal besichtigen wollt: Das Museum kostet 15$, aber man kann auch eine "Restaurant-Eintrittskarte" bekommen. Dann muss man "nur" ein überteuertes Getränkt für vielleicht 5$ kaufen, um dasselbe zu sehen. 

Als Fazit lässt sich also sagen, dass Panama City unglaublich vielseitig, belebt und beeindruckend ist. Ich würde allerdings nicht mehr als 2-3 ganze Tage in der Stadt planen, da Panama noch viel mehr zu bieten hat, wie ihr in meinen nächsten Posts lesen werdet!


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