Dienstag, 8. November 2016

IRELAND 4: Nordirland


Nach unseren zwei Nächten in Connemara mussten wir leider wieder Richtung Dublin fahren, da wir das Mietauto am nächsten Morgen abgeben mussten. Die Fahrt an die Ostküste ist nicht sonderlich spannend gewesen, daher überspringe ich den ganzen Teil einfach. Wir haben an der Ostküste leider sehr lange nach einem Quartier suchen müssen und haben schließlich nur ein Hotel gefunden. Das war preislich natürlich wieder etwas höher, aber es wurde schon dunkel und wir wollten uns nicht zu weit von Dublin entfernen. 
Den Samstag haben wir dann in Dublin verbracht. Über Dublin werde ich wahrscheinlich nochmal in einem extra Post schreiben. Da wir dort aber eine miserable Unterkunft hatten, entstand der Wunsch doch noch in den Norden zu fahren und wir buchten eine Tagestour, die die wichtigsten Stationen in Nordirland abklappern würde. Gesagt getan, am Sonntag ging es morgens um 7 aus dem Haus und wir fuhren nach Nordirland. Das ist übrigens ein eigenes Land und Teil von Großbritannien. 
Nordirland ist landschaftlich genauso wie ich mir Irland vorgestellt habe. Grün und ein wenig hügelig. Es sah überall aus wie auf diesem Windows-Bildschirmschoner. :D (Siehe Bild oben).


Game of Thrones-Fans werden mich jetzt lieben, denn der erste Stopp waren die Dark Hedges. In der Serie ist das die Kings Road, die in Westeros liegt. Ich habe die Serie zwar auch gesehen, aber es ist so viel passiert, dass ich nicht sagen kann wer da wann genau lang gezogen ist. (Nur an Arya Stark in der zweiten Staffel erinnere ich mich noch). In unserer Welt wurde die Allee irgendwann von einem Adligen gepflanzt um seine Besucher zu beeindrucken. 


Der nächste Stop war eine bekannte Sehenswürdigkeit an der Küste: Die Carrick-A-Rede Rope-Bridge. Eigentlich nur eine Hängeseilbrücke für die man eine Menge Eintritt (7,50 Pfund glaube ich) zahlen muss. Meine Mama und ich sind daher nicht über die Brücke gelaufen, sondern haben den Wanderweg an der Küste entlang genossen. Sofern man bei den Temperaturen von genießen sprechen kann. Wir hatten zwar Glück, dass die Sonne geschienen hat, aber ein eisiger Wind hat uns ziemlich frieren lassen. Ich glaube auf dem Foto erkennt man den Wind ein wenig :D. Und die Küste war wirklich schön. Weißer Sandstrand, dunkle Felsen und die grünen Wiesen waren beeindruckend. 
Und in der Nähe der Brücke war auch ein Drehort an dem Szenen aus Stormlands gedreht wurde.


Während der Busfahrt haben wir auch einige historische und kulturelle Dinge über Irland erfahren. Ich fand das alles total spannend, ist aber leider zu viel gewesen um das alles nachzuerzählen. Irland wurde auf jeden Fall von den frühesten Einwanderern geprägt: Den Kelten. Ihnen verdanken sie ihre Sprache, das gälische. Nach den Kelten kamen die Wikinger und haben sich in Irland niedergelassen. Der heilige Patrick hat der Legende nach den christlichen Glauben nach Irland gebracht. Irgendwann kamen noch die Normans aus Frankreich und dann das britische Empire. Bis zum britischen Empire war es auf der Insel recht friedlich gewesen, die anderen Einwanderer haben die Kultur der Iren nicht zerstört, sondern eher bereichert. Die Iren haben sich gegen das britische Empire gesträubt, es gab Aufstände, die immer wieder unterdrückt wurde. Erst 1916 wurde Irland unabhängig, Nordirland blieb weiterhin unter der Hand Englands. Da England protestantisch wurde, konvertierten auch die Königstreuen in Nordirland. Irland blieb weiterhin katholisch. Das führte zusätzlich zu dem Krieg gegen die englische Besatzung zu Glaubenskriegen. Sowohl auf Seiten der Iren, als auch der Nordiren gab es brutale Rebellengruppen, die die jeweils anderen bekämpften. 
Mittlerweile gibt es zwar keinen Krieg mehr in Irland, aber laut dem Reiseführer immer noch nach Religionen getrennte Siedlungen.



Nach der Rope-Bridge haben wir in Ballintoy zu Mittag gegessen, der Ort der in GoT als Hafen zu den Eiseninseln dient. Das Restaurant war auch ganz für GoT-Fans ausgelegt, allerdings sehr überteuert und hat auch nicht satt gemacht. Für etwas, das wie Ravioli geschmeckt hat, haben wir fast 10 Pfund bezahlt. Aber es gab eine Nachbildung des Eisernen Throns, auf der ich natürlich gleich zu einer Khaleesi wurde. 




Nach dem Essen ging es dann weiter zu einer Sehenswürdigkeit, die ebenso berühmt ist wie die Cliffs of Moher: Der Giant's Causeway. Der Legende nach lebte ein Riese an der Küste Nordirlands, der jeden Tag über das Wasser hinweg mit dem Riesen von Schottland stritt. (Schottland konnten wir von dem Punkt aus sogar sehen). Irgendwann wurden ihm die Streitereien zu blöd und er beschloss, eine Brücke aus Steinen nach Schottland zu bauen, um den Riesen zur Rede zu stellen. Dort angekommen bemerkte er aber, dass der Riese von Schottland viel größer als er selbst war und er bekam Angst und rannte den Weg zurück nach Irland. Er erzählte seiner Frau von der Begegnung und sie verkleidete ihn als Baby und legte ihn ins Bett. Als der Riese von Schottland kam, um sich mit dem Riesen von Irland zu messen, sagte sie ihm, dass er ausgegangen sei, sein Sohn allerdings da war. Als der Riese von Schottland das riesige Baby sah, bekam er Panik, denn wenn der Riese von Irland schon so ein großes Baby hatte musste er ja noch viel größer sein. Und so rannte er zurück nach Schottland und zerstörte dabei einen großen Teil der Brücke.
Eine schöne Geschichte, finde ich. In Wirklichkeit entstanden die Steine durch die Plattentektonik die sich immer wieder veränderte.
Leider war es auch am Giants Causeway war es bitterkalt und total überlaufen von Menschen.
Wir vermissten da unser Auto mit dem wir vor den Touristen an die schönsten Plätze fahren konnten. 


Der letzte Stop war Belfast, die Hauptstadt Nordirlands. Dort hatten wir allerdings nur eine Stunde Aufenthalt und es war schon dunkel, daher setzten wir uns in ein Pub und genossen einen Irish Coffee, der wahrscheinlich mehr Whiskey als Kaffee war, aber uns ein wenig aufgewärmt hat. 
Alles in einem waren wir froh, auch Nordirland noch gesehen zu haben, vermissten aber unsere Unabhängigkeit mit dem eigenen Auto. Aber zu empfehlen ist es definitiv! 

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