Dienstag, 23. Mai 2017

Typisch Australien! - 10 Eigenheiten des Landes


Das war's! Mein letzter Post aus Australien! Ich habe gedacht, zum Abschied fasse ich nochmals all die Eigenheiten und Besonderheiten des Landes und der Leute zusammen. Natürlich ist das alle nur meine Wahrnehmung, ein anderer kann das alles ganz anders empfinden. 


1. Jeder ist dein 'Mate'. Ungefähr 10x am Tag bekommt man "How's it goin' mate?" oder "How are you?" zu hören. Auf die Antwort wird aber meist nicht abgewartet oder sie wird überhört. Interessiert niemand wirklich. Denn dein frisch gewonnener Kumpel ist nicht wirklich dein bester Freund, sondern erkundet sich nur höflichkeitshalber nach deinem Befinden. Man lernt hier 100 Menschen kennen, hält Smalltalk aber an einer richtigen Bekanntschaft sind die meisten nicht interessiert. Hast du ein Problem wird dir erzählt, du sollst dir "No Worries" machen, das wird schon alles wieder.


2. Die kilometerlangen Strände. An der Küste entlang findet man in so gut wie jeder Stadt einen Strand. Bis zum südlichen Wendekreis kann man auch gut schwimmen, dahinter warnen Schilder vor Krokodilen und Quallen. Und so gut wie jeder Strand sieht gleich aus. Blaues Meer, heller Sand, heiße Sonne. Unterschiedliche Arten von Menschen gesellen sich an den Strand. Zum einen die Surfer, die aber nicht wie vermutet jung und hübsch sind, sondern meist 50-60-jährige, faltige Männer, denen die langen grauen Haare ums Gesicht wehen. Oder Familien mit vielen, kleinen, lauten Nervensägen. Und natürlich Backpacker die ja nichts anderes zu tun haben, als am Strand zu liegen. Der Großteil der australischen Bevölkerung macht sich nicht so viel aus dem Strand. Ist schließlich nichts besonderes und braun ist man sowieso das ganze Jahr über.


3. Die Aboriginals. Das ist ein schwieriges Thema, aber ich muss sagen, dass sich die negativen Vorurteile in meinem Umfeld bestätigt haben. Sie tauchen meist in Gruppen, vor allem im Norden des Landes auf, hängen vor den Einkaufszentren rum, ob alt oder jung, alleine sieht man sie selten. Bis auf den Jungen, der vielleicht 15 war und meinte mich im Vorbeifahren mit dem Fahrrad angrabschen und belästigen zu müssen. Es gibt sicher auch Ausnahmen, aber ich habe bisher nur Aboriginies gesehen, die trinken, arbeitslos sind und einen verwahrlosten Eindruck machen. Sicher wird das auch nicht alleinig ihre Schuld sein, aber Freundschaft mit den Ureinwohnern habe ich bisher nicht gemacht.


4. Kängurus! Die Straßenhunde Australiens. Ich muss leider sagen, dass ich mehr tote als lebendige Kängurus gesehen habe. Auf dem Highway habe ich meine Zeit damit verbracht, tote Tiere zu zählen. Alle halbe Stunde habe ich ungefähr 10 Tiere gezählt. Und das war nicht im Outback. Lebend sind mir die süßen Kameraden natürlich lieber! Eine Herde im Sonnenuntergang betrachten, ein Känguru-Selfie machen oder ein paar neben dem Auto rumhüpfen sehen- das gehört einfach zu Australien!


5. Schuhe sind überflüssig in Australien. Entweder in 'Thongs' oder barfuß lässt sich alles erledigen. Zur Arbeit gehen ist nur ein Beispiel - ein alter Mann auf unserer Gingerfarm arbeitet schon immer barfuß. Auch im Supermarkt sind Menschen, die barfuß sind, keine Seltenheit. Wer braucht schon Schuhe? 


6. Essen. ein wichtiger Punkt für mich! Das Nationalgericht ist ja Barbecue. Daher gibt es auch überall am Strand Barbecue-Stationen, an denen man kostenlos grillen kann. Dazu ein kühles, überteuertes Bier aus der Dose - was gibts besseres für Australier? Die restlichen Spezialitäten habe ich nicht probiert. Als Vegetarier habe ich mich geweigert Känguru- und Krokodilfleisch zu essen. Und an dem beliebten Brotaufstrich Vegemite muss ich nur riechen und mir wird schlecht. Dieser besteht aber aus Hefeextrakt, also pflanzlich. Was mir allerdings schmeckt sind Tim-Tams! Das sind Schokoriegel, nach denen hier alle verrückt sind! 


7. Patriotismus. Die Australier sind stolz auf ihr Land und zeigen das auch. Jeder kleiner Supermarkt wirbt damit, dass hier 'die Locals' einkaufen, Spenden werden gesammelt um Locals zu unterstützen und der Australia Day wird fett gefeiert! Am liebsten hätten die Australier ihr Land ganz für sich. Nur dann hätten sie keinen, der die Drecksarbeit erledigt! Das Ideal Australiens ist ähnlich, wie das Amerikas. Ein Farmer, mit einer großen Ranch mitten im Outback der seine Kühe hütet und die Traditionen des Landes schützt. Damit kein Ausländer sie versteht haben die Leute in 'Straya' ihre eigene Sprache entwickelt. Die Wörter werden gezogen, abgekürzt oder komplett anders betont. "Smoko" ist beispielsweise die erste Pause, also die Raucherpause. Brekkie ist das Frühstück, Brizzie die Stadt Brisbane. "Dunno" ist 'I don't know' und ich könnte noch viel mehr Beispiele aufzählen. 


8. Der Linksverkehr! Anfangs etwas ungewohnt, aber nach einer Weile lernt man auch, dass man den Scheibenwischer anstellen muss, um den Blinker zu betätigen. Davon abgesehen sind Kreisverkehre noch ein wenig anstrengend. Die Australier blinken nämlich nicht beim Verlassen des Kreisverkehrs, sondern sehen den als eine Art Kreuzung an. Möchten sie die erste Ausfahrt nehmen, wird links geblinkt. Wollen sie gerade aus fahren, wird gar nicht geblinkt. Und wollen sie die dritte Ausfahrt nehmen, blinken sie rechts. Klingt logisch, wenn man sich aber mitten im Kreisverkehr befindet, ist das nicht mehr so logisch. Vor allem da die meisten Kreisverkehre auch zweispurig sind. 
Ein anderes Hindernis ist das rechtsabbiegen in der Großsstadt. Ist die Ampel grün heißt das nicht zwangsläufig, dass man Fahren darf, da die Gegenfahrbahn meist auch grün hat. Also wird gewartet, bis die 4spurige Kreuzung frei ist oder man ist mutig und drückt das Gaspedal durch. 


9. Der Verkehr bringt noch einen ganz anderen Punkt auf: Baustellen! Ich habe gedacht, auf den deutschen Autobahnen wird viel gebaut, aber Australien ist da nochmal extremer. Egal ob gebaut wird oder nicht, sobald drei Hütchen am Wegrand stehen muss auf 60 gebremst werden. Ab und zu stehen noch lustige Menschen mit Schildern, die entweder 'Slow' oder 'Stop' sagen im Weg. Und man muss wirklich wegen den unnötigsten Sachen anhalten. 


10. Die Partys. Jeder der jetzt denkt, ich würde von großartigen Sauftouren erzählen, liegt leider falsch! In Australien schließen die Clubs nämlich um 3 nachts. Und nach 1:30 kommt keiner mehr rein. Außerdem kosten 2 Shots um die 18$. Wer kann sich das denn leisten? Daher wird auf den Goon zurückgegriffen. Ein Weingesöff in dem Zeug enthalten ist, von dem ich noch nie gehört habe oder ganz schnell wieder vergessen möchte. 
Das Backpackerleben in Australien ist schon hart...
Nichts desto trotz hatte ich natürlich eine wundervolle Zeit und habe jede Minute genossen. Naja gut, die Arbeit vielleicht nicht so ganz, aber was sein muss, das muss. 
Ich melde mich dann wieder aus Bali, bis dahin, machts gut! 

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