Dienstag, 23. Mai 2017

Typisch Australien! - 10 Eigenheiten des Landes


Das war's! Mein letzter Post aus Australien! Ich habe gedacht, zum Abschied fasse ich nochmals all die Eigenheiten und Besonderheiten des Landes und der Leute zusammen. Natürlich ist das alle nur meine Wahrnehmung, ein anderer kann das alles ganz anders empfinden. 


1. Jeder ist dein 'Mate'. Ungefähr 10x am Tag bekommt man "How's it goin' mate?" oder "How are you?" zu hören. Auf die Antwort wird aber meist nicht abgewartet oder sie wird überhört. Interessiert niemand wirklich. Denn dein frisch gewonnener Kumpel ist nicht wirklich dein bester Freund, sondern erkundet sich nur höflichkeitshalber nach deinem Befinden. Man lernt hier 100 Menschen kennen, hält Smalltalk aber an einer richtigen Bekanntschaft sind die meisten nicht interessiert. Hast du ein Problem wird dir erzählt, du sollst dir "No Worries" machen, das wird schon alles wieder.


2. Die kilometerlangen Strände. An der Küste entlang findet man in so gut wie jeder Stadt einen Strand. Bis zum südlichen Wendekreis kann man auch gut schwimmen, dahinter warnen Schilder vor Krokodilen und Quallen. Und so gut wie jeder Strand sieht gleich aus. Blaues Meer, heller Sand, heiße Sonne. Unterschiedliche Arten von Menschen gesellen sich an den Strand. Zum einen die Surfer, die aber nicht wie vermutet jung und hübsch sind, sondern meist 50-60-jährige, faltige Männer, denen die langen grauen Haare ums Gesicht wehen. Oder Familien mit vielen, kleinen, lauten Nervensägen. Und natürlich Backpacker die ja nichts anderes zu tun haben, als am Strand zu liegen. Der Großteil der australischen Bevölkerung macht sich nicht so viel aus dem Strand. Ist schließlich nichts besonderes und braun ist man sowieso das ganze Jahr über.


3. Die Aboriginals. Das ist ein schwieriges Thema, aber ich muss sagen, dass sich die negativen Vorurteile in meinem Umfeld bestätigt haben. Sie tauchen meist in Gruppen, vor allem im Norden des Landes auf, hängen vor den Einkaufszentren rum, ob alt oder jung, alleine sieht man sie selten. Bis auf den Jungen, der vielleicht 15 war und meinte mich im Vorbeifahren mit dem Fahrrad angrabschen und belästigen zu müssen. Es gibt sicher auch Ausnahmen, aber ich habe bisher nur Aboriginies gesehen, die trinken, arbeitslos sind und einen verwahrlosten Eindruck machen. Sicher wird das auch nicht alleinig ihre Schuld sein, aber Freundschaft mit den Ureinwohnern habe ich bisher nicht gemacht.


4. Kängurus! Die Straßenhunde Australiens. Ich muss leider sagen, dass ich mehr tote als lebendige Kängurus gesehen habe. Auf dem Highway habe ich meine Zeit damit verbracht, tote Tiere zu zählen. Alle halbe Stunde habe ich ungefähr 10 Tiere gezählt. Und das war nicht im Outback. Lebend sind mir die süßen Kameraden natürlich lieber! Eine Herde im Sonnenuntergang betrachten, ein Känguru-Selfie machen oder ein paar neben dem Auto rumhüpfen sehen- das gehört einfach zu Australien!


5. Schuhe sind überflüssig in Australien. Entweder in 'Thongs' oder barfuß lässt sich alles erledigen. Zur Arbeit gehen ist nur ein Beispiel - ein alter Mann auf unserer Gingerfarm arbeitet schon immer barfuß. Auch im Supermarkt sind Menschen, die barfuß sind, keine Seltenheit. Wer braucht schon Schuhe? 


6. Essen. ein wichtiger Punkt für mich! Das Nationalgericht ist ja Barbecue. Daher gibt es auch überall am Strand Barbecue-Stationen, an denen man kostenlos grillen kann. Dazu ein kühles, überteuertes Bier aus der Dose - was gibts besseres für Australier? Die restlichen Spezialitäten habe ich nicht probiert. Als Vegetarier habe ich mich geweigert Känguru- und Krokodilfleisch zu essen. Und an dem beliebten Brotaufstrich Vegemite muss ich nur riechen und mir wird schlecht. Dieser besteht aber aus Hefeextrakt, also pflanzlich. Was mir allerdings schmeckt sind Tim-Tams! Das sind Schokoriegel, nach denen hier alle verrückt sind! 


7. Patriotismus. Die Australier sind stolz auf ihr Land und zeigen das auch. Jeder kleiner Supermarkt wirbt damit, dass hier 'die Locals' einkaufen, Spenden werden gesammelt um Locals zu unterstützen und der Australia Day wird fett gefeiert! Am liebsten hätten die Australier ihr Land ganz für sich. Nur dann hätten sie keinen, der die Drecksarbeit erledigt! Das Ideal Australiens ist ähnlich, wie das Amerikas. Ein Farmer, mit einer großen Ranch mitten im Outback der seine Kühe hütet und die Traditionen des Landes schützt. Damit kein Ausländer sie versteht haben die Leute in 'Straya' ihre eigene Sprache entwickelt. Die Wörter werden gezogen, abgekürzt oder komplett anders betont. "Smoko" ist beispielsweise die erste Pause, also die Raucherpause. Brekkie ist das Frühstück, Brizzie die Stadt Brisbane. "Dunno" ist 'I don't know' und ich könnte noch viel mehr Beispiele aufzählen. 


8. Der Linksverkehr! Anfangs etwas ungewohnt, aber nach einer Weile lernt man auch, dass man den Scheibenwischer anstellen muss, um den Blinker zu betätigen. Davon abgesehen sind Kreisverkehre noch ein wenig anstrengend. Die Australier blinken nämlich nicht beim Verlassen des Kreisverkehrs, sondern sehen den als eine Art Kreuzung an. Möchten sie die erste Ausfahrt nehmen, wird links geblinkt. Wollen sie gerade aus fahren, wird gar nicht geblinkt. Und wollen sie die dritte Ausfahrt nehmen, blinken sie rechts. Klingt logisch, wenn man sich aber mitten im Kreisverkehr befindet, ist das nicht mehr so logisch. Vor allem da die meisten Kreisverkehre auch zweispurig sind. 
Ein anderes Hindernis ist das rechtsabbiegen in der Großsstadt. Ist die Ampel grün heißt das nicht zwangsläufig, dass man Fahren darf, da die Gegenfahrbahn meist auch grün hat. Also wird gewartet, bis die 4spurige Kreuzung frei ist oder man ist mutig und drückt das Gaspedal durch. 


9. Der Verkehr bringt noch einen ganz anderen Punkt auf: Baustellen! Ich habe gedacht, auf den deutschen Autobahnen wird viel gebaut, aber Australien ist da nochmal extremer. Egal ob gebaut wird oder nicht, sobald drei Hütchen am Wegrand stehen muss auf 60 gebremst werden. Ab und zu stehen noch lustige Menschen mit Schildern, die entweder 'Slow' oder 'Stop' sagen im Weg. Und man muss wirklich wegen den unnötigsten Sachen anhalten. 


10. Die Partys. Jeder der jetzt denkt, ich würde von großartigen Sauftouren erzählen, liegt leider falsch! In Australien schließen die Clubs nämlich um 3 nachts. Und nach 1:30 kommt keiner mehr rein. Außerdem kosten 2 Shots um die 18$. Wer kann sich das denn leisten? Daher wird auf den Goon zurückgegriffen. Ein Weingesöff in dem Zeug enthalten ist, von dem ich noch nie gehört habe oder ganz schnell wieder vergessen möchte. 
Das Backpackerleben in Australien ist schon hart...
Nichts desto trotz hatte ich natürlich eine wundervolle Zeit und habe jede Minute genossen. Naja gut, die Arbeit vielleicht nicht so ganz, aber was sein muss, das muss. 
Ich melde mich dann wieder aus Bali, bis dahin, machts gut! 

Montag, 22. Mai 2017

CAIRNS - Die Stadt im Regenwald / Australien / Work&Travel #18


Es ist soweit - der letzte Stop meiner Australien-Reise ist erreicht. In vier Tagen wird es weitergehen, in mein nächstes Ziel! Im Moment genieße ich aber noch das Leben in Cairns, der Stadt ganz oben in Queensland. 
Auf dem ersten Foto könnt ihr die Esplanade erkennen. Dort tummeln sich die Menschen - entweder zum entspannen an der Lagune, grillen an einem der kostenlosen Grillplätze die es überall in Australien gibt oder zum Sport machen. Cairns hat tolle Sportangebote - kostenlose Zumba- oder Aqua-Gymnastik-Kurse, Outdoor-Sportgeräte und einen Hiking-Trek der durch den Regenwald führt. 
Außerdem hat Cairns die - meiner Meinung nach - perfekte Größe. Ich hab mir die Stadt deutlich größer vorgestellt, es ist aber nur eine Kleinstadt. Das meiste ist in überschaubarer Nähe, ohne Auto zu erreichen, man knüpft einige Kontakte und dennoch wird es nie langweilig. Das einzige was ich mir noch wünschen würde, ist eine größere Shopping-Mal, aber man kann ja nicht alles haben! 
Cairns hat außerdem richtig schöne Märkte, zum Beispiel den Night Market, in dem man allerlei Essen, Souvenirs, Massagen, T-Shirts, Seifen, Schmuck und anderes unnötiges erwerben kann. 
Zudem ist die Stadt auch wirklich schön gestaltet, viele Grünanlagen, bunte Muster und alles ist sauber. Ihr merkt, ich schwärme ganz schön von Cairns! 
Die schönsten Hostel gibt es hier auch, jedes Hostel vermittelt ein wenig Urlaubsflair, hat einen Swimming-Pool, Hängematten und wirkt einladend und gemütlich. 




Ich habe Hermann übrigens mittlerweile auch verkauft bekommen. Leider nur für 800$, was heißt ich habe mehr als 1500$ verloren, aber immerhin habe ich noch etwas für den guten Jungen bekommen. Bevor ich ihn verkauft habe, bin ich allerdings noch mit Anna und Beth zu den Crystal Cascades gefahren, einem Wasserfall 20min vom Stadtzentrum entfernt. Anna ist aus Irland und Beth aus England, wohnt aber in Kanada und mit den beiden bin ich zurzeit immer unterwegs. Egal ob wir Sport machen, an der Lagune sitzen oder feiern gehen - zu dritt ist immer besser als alleine und die beiden gehören zu den liebsten Menschen, die ich bisher kennengelernt habe. 





Gestern war dann nochmal ein 'Big Day' für mich! Ich habe mir mein erstes Tattoo stechen lassen, was ihr auf dem Bild oberhalb sehen könnt (oberer Rücken). Außerdem war abends noch Reptilien-Night bei uns im Hostel und ich hatte ein Krokodil und eine Schlange auf dem Arm. Auf dem Foto sehen die Tiere furchteinflößender als in echt aus, aber es wurde um Glück keiner gebissen (das Krokodil hat nur mal gepinkelt). 
Von meiner Reise in Australien war's dann wohl erstmal! Aber es wird auf jeden Fall nochmal ein 'Abschlusspost' kommen und es stehen noch ganz viele Länder auf meiner Bucket List, die ich im Laufe meines Lebens abklappern werde!



Montag, 15. Mai 2017

Mitten im Regenwald! - DAINTREE RAINFOREST / Australien / Work&Travel#17


Bevor mein Flug in mein nächstes Ziel geht, habe ich noch einen letzten Roadtrip mit Hermann unternommen: Die Reise hat mich an den nördlichsten Punkt an der Ostküste geführt, den man mit einem Auto, welches keinen Allradantrieb hat, befahren kann. Der Daintree National Park mit dem Cape Tribulation! Tribulation heißt so viel wie Trübsal. Trübselig ist es hier zwar nicht gewesen, aber Captain Cook ist auf seiner Reise auf Steinen aufgelaufen und hat daher ein Stück weiter nördlich in Cook-Town sein Schiff reparieren müssen, bevor seine Reise weitergehen konnte.
Außerdem ist der Nationalpark die Stelle, an der der Regenwald auf das berühmte Great Barrier Reef trifft. 
Letzten Dienstag bin ich also schon früh losgefahren und habe mich von Cairns aus erstmal zwei Stunden lang auf einer schaukeligen, kurvigen Straße am Strand entlang geschlängelt, auf dem Captain-Cook-Highway. Mit ihrem Captain sind die hier schon ganz schön verrückt. In Agnes Water findet demnächst sogar ein Captain-Cook-Festival statt.
Der Ausblick von der Straße aus war schon echt schön! An einer Stelle habe ich auch dieses tolle Foto (nächstes Bild) schießen können! 


Als ich fast da war, wurde ich allerdings überrascht: Ich musste die Fähre nehmen, um einen Fluss zu überqueren und den Nationalpark zu erreichen. Also bin ich das erste Mal in meinem Leben ein Auto auf eine Fähre gefahren! Die Überfahrt war nur 5min lang und danach war ich auch schon im Regenwald angekommen! Die Straße dort war noch anstrengender, als der Highway zu fahren. Sehr kurvenreich und bergauf, schmale Straßen und große Schlaglöcher.Ich hatte wirklich etwas Angst, dass Hermann die Fahrt nicht überlebt. Dafür war das Szenario umso schöner! Ich liebe ja den Regenwald mit den hohen Bäumen, großen Blättern und den satten Grüntönen. Dazu das 'typische Regenwaldgeräusch' mit den Grillen und den Vögeln und allem anderen Getier.
Immer wieder konnte man einer Ausfahrt des Weges folgen. Die erste hat mich auf einen Aussichtspunkt geführt. Die Aussicht könnt ihr auf dem ersten Foto des Posts bewundern. 
An unterschiedlichen Ecken konnte man parken und am Strand umherlaufen. Schwimmen ist auch hier leider zu gefährlich - Krokodile und Quallen, ihr wisst schon. Die Aussicht war dafür ein Traum! Der Regenwald reicht tatsächlich bis in den Sand und das Wasser ist nur wenige Meter entfernt. Weit und breit kein Mensch zu sehen, außer ein Pärchen, welches weit entfernt den Strand genießt. 






Immer mal wieder habe ich angehalten und den Strand bewundert, bis ich einen wirklich besonderen Spot gefunden habe: Eine krokodilfreie Grotte mitten im Wald mit total klarem Wasser. Da konnte ich es mir nicht nehmen lassen und baden zu gehen. Das war wirklich ein besonderes Erlebnis, mitten im Regenwald in einer eiskalten Grotte zu schwimmen, unter mir konnte ich die Fische sehen und ein Stück entfernt eine Stromschnelle rauschen hören. 
Ich glaube nach Fraser Island war das einer der coolsten Trips die ich unternommen habe! Kann ich wirklich nur empfehlen! 



Man konnte auch einigen kurzen Wanderwegen durch den Dschungel folgen, die mich unter anderem zu diesem See geleitet haben, der ziemlich magisch aussieht. Ganz so magisch gerochen hat es nicht, da sich der See mitten in einem Mangrovensumpf befindet und ich nicht wissen will, was dort alles gärt und umher schwimmt. Spaß gemacht hat es trotzdem und es war auf jeden Fall eine besondere Erfahrung, durch den Regenwald zu laufen. Gefährliche Tiere habe ich zwar nicht gesehen, dafür aber eine traumhafte Landschaft!
So viel kann ich zu den Bildern gar nicht sagen, aber ich denke, sie sprechen für sich. Ich hoffe, ihr konntet ein wenig von der Regenwaldatmosphäre aufnehmen! Die Nacht habe ich dann auf einem Campingplatz auf halber Strecke verbracht. Dort habe ich nochmal einen richtig schönen Ausblick gehabt, den ihr auf dem letzten Bild bewundern könnt.
Ein Video gibt es dazu natürlich auch wie immer hier!




Freitag, 12. Mai 2017

Von Wasserfällen und Aussichtspunkten - Airlie Beach & Townsville / Australien / Work&Travel #16



Mein Trip hat mich nach Airlie Beach geführt, was eigentlich als Backpackerparadies bekannt ist! Leider war das Wetter mal wieder ziemlich schlecht, Regen und Wolken...
Trotzdem habe ich es mir nicht nehmen lassen, die Umgebung ein wenig zu erkunden und bin auf einen Wasserfall gestoßen! Das sah wirklich schön aus, man hätte auch baden können, aber das wäre mir dann etwas zu kalt geworden. 



Airlie Beach hat mich nicht wirklich überzeugt - den Stop hätte ich theoretisch auch auslassen können. Es ist Ausgangspunkt zu den Whitsunday-Inseln und ein beliebter Ort für Fallschirmsprünge, aber ich hatte leider weder für das eine, noch für das andere Geld. Falls ich Hermann aber doch noch verkauft bekommen sollte, wird auf jeden Fall noch ein Fallschirmsprung gemacht! 
Aber zurück nach Airlie Beach. Airlie Beach ist ein winziges Nest, das eigentlich nur aus Hostels, Travel-Agencies und Restaurants besteht. 
Daher habe ich auch nicht wirklich viel gemacht. Ich habe mir im Endeffekt dann ein Hostelzimmer geholt und habe 38!!$ gezahlt, um mein Auto parken zu dürfen und ein Bett für die Nacht zu haben. Das Hostel war auch nicht sonderlich luxuriös, es war mehr wie ein kleines Backpackerdorf mit verschiedenen Häusern, Camping-Stellplätzen und einer kleinen Bar. 
Da ich ziemlich müde war, war ich dann auch nicht mehr weg abends, sondern habe mich mit Chloe aus Frankreich unterhalten, die ich dort kennengelernt habe.




Am nächsten Tag ging es dann für mich nach Townsville - mein letzter Stop vor Cairns! Dort bin ich erstmal auf einen Aussichtspunkt namens Castle Hill gefahren und die Aussicht war wirklich toll! Die Insel, die ihr auf dem ersten Bild vom Aussichtspunkt sehen könnt, ist Magnetic Island - auch ein beliebtes Ausflugsziel! 
Nachdem ich den Blick eine Weile lang genossen habe, bin ich dann noch an den Strand gefahren und habe mich ein wenig gesonnt, bis ich dann vom Regen überrascht wurde. 
Mittlerweile ist es schon gar nicht mehr so ungefährlich, ins Meer zu gehen, da es im nördlichen Teil Australiens alles mögliche Ungetier gibt - von giftigen Quallen über Krokodile bis zu Haien. Daher sollte man nur in einem überwachten, durch Netze abgetrennten Bereich schwimmen gehen. Gefährliche Meerestiere habe ich zwar keine gesehen, will es aber auch nicht darauf anlegen! 
Die Nacht habe ich dann mal wieder auf einem kostenlosen Campingplatz verbracht - die letzte Nacht bevor es dann in die Hauptstadt des nördlichen Queensland geht! 
Und am nächsten Tag wurde es dann auch schon tropisch! Ich bin ins Regenwald-Gebiet gekommen und habe auf dem Weg nach Cairns noch einen super Aussichtspunkt mit Blick auf den Regenwald und einen Fluss gefunden. Wo genau der Punkt ist, weiß ich nicht genau - irgendwo auf dem Highway.
Das dazu passende Video gibt es natürlich auch hier



Sonntag, 7. Mai 2017

Auf Schotterstraßen durchs OUTBACK? / Australien / Work&Travel #15


Nachdem ich Agnes Water verlassen habe, ging mein Trip weiter nördlich nach Rockhampton! Rockhampton ist allerdings eine - meiner Meinung nach - ziemlich langweilige Stadt, daher habe ich mich dort nicht lange aufgehalten und habe beschlossen, ich fahre gleich weiter. Der nächste Stopp war der Blackwood Tableland Nationalpark mit dem Horseshoe Lookout. Dieser befindet sich allerdings ungefähr 200km im Landesinneren, im Hochland der Capricorn Küste. Also habe ich mich mit Hermann auf den Weg ins Landesinnere gemacht und war eineinhalb Stunden später auch schon an meinem Tagesziel angekommen, einem kostenlosen Campingplatz. 
Ich glaube, das war der beste kostenlose Campingplatz auf dem ich bisher war, er hat nämlich eine warme, kostenlose Dusche anzubieten! Davon abgesehen war ich allein unter Rentnern in ihren Wohnmobilen. Abends saßen sie dann alle zusammen und haben sich unterhalten. 
Auf den Campingplätzen fühlt man sich schon ein wenig einsam, da die meisten Backpacker immer zu zweit unterwegs sind und sich mit einem Couple anzufreunden ist deutlich schwieriger als mit einer Dreiergruppe oder jemandem der auch alleine reist. 
Am nächsten Tag bin ich dann mal wieder recht früh losgefahren, nochmal rund eineinhalb Stunden ins Landesinnere. 
Und dann kam die böse Überraschung: Die Seitenstraße, die eigentlich zum Nationalpark führen sollte, war gesperrt. Und somit auch der Nationalpark... Vielleicht wegen dem Zyklon, wer weiß... 
Da habe ich mich ganz schön geärgert, immerhin habe ich einen großen Umweg nur wegen dem Nationalpark auf mich genommen... 
Aber das richtige Abenteuer kam dann erst mit dem Rückweg! Mein Navi meinte nämlich, Hermann ist ein 4WD. Erst wurde ich über lange Schlängelstraßen geleitet, bis ich schließlich auf eine unbefestigte Schotterstraße kam. Und dieser Schotterstraße musste ich 70km lang folgen. 
Hermann ist ja nicht gerade das zuverlässigste Auto, wenn es um Abenteuer geht. Daher war ich auch etwas misstrauisch und habe bei jedem Knacken des Autos Angst gehabt, dass es gleich auseinander bricht. 
Es sah übrigens schon ganz schön outback-mäßig aus (das Foto ist eine andere Straße, ich habe auf dem Trip leider keine Bilder gemacht). Bis auf ein paar einzelne Bäume und Büsche alles vertrocknet. 
Und irgendwann ist mir dann eine Känguru-Herde begegnet, die fröhlich vor dem Auto über die Straße gehopft ist. Und einige Minuten später dann eine ganze Menge Kühe, durch deren Weide ich gefahren bin. 
Da ich leider keine Fotos habe, gibts dafür aber ein Video von: Hier!
Ich war dann natürlich ziemlich froh, als ich wieder auf einer normalen Straße war. Insgesamt war ich an dem Tag von halb 8 bis um 1 im Auto und damit beschäftigt wieder an die Küste nach Mackay zu kommen! 
In Mackay habe ich dann auch nicht sonderlich viel angeschaut, war nur in der Bibliothek, da es auch mal wieder geregnet hat. 
Aber mein nächster Post wird spannender, versprochen! 

Mittwoch, 3. Mai 2017

Surfen in AGNES WATER und TOWN OF 1770 / Australien / Work&Travel #14


Mein Roadtrip ist mittlerweile wieder voll im Gang und ich trete den leider letzten Teil meines Work&Travel-Abenteuers in Australien an. Ich reise hoch nach Cairns, diesmal leider ganz alleine. Jule ist in Bundaberg geblieben, da sie ihre Farmdays für ihr 2nd-Year-Visa fertigstellen möchte. 
Ich habe mich also am 1.5. auf den Weg nach Agnes Water gemacht, ein winziges Nest ungefähr eineinhalb Stunden nördlich von Bundaberg. Dort habe ich für den nächsten Tag eine Surfstunde gebucht!
Geschlafen habe ich auf einem recht günstigen und schön gelegenen Camping-Platz, der Zugang zu dem wunderschönen Strand den ihr auf dem Foto sehen könnt, geboten hat. Ansonsten war der Camping-Platz relativ basic - Kaltwasserdusche und Plumsklo, aber ich habe nur 9$ gezahlt.
Den Tag habe ich dann noch am Strand verbracht, außerdem habe ich die Umgebung ein wenig erkundet. Ein Waldtrampelpfad führt nämlich zu einem tollen Aussichtspunkt über die Bucht von Agnes Water. 

Zu der Stadt gibt es eher weniger zu sagen - die existiert so gut wie gar nicht. Ich versuche ja immer verzweifelt den Stadtkern in den Kleinstädten zu suchen, den es hier in Australien aber eher selten gibt. In Agnes Water könnte man die paar Touristenläden und den kleinen Spar als Stadtkern bezeichnen, das wars dann aber auch. Der Rest der Stadt besteht so gut wie nur aus Ferienwohnungen. Aber ich bin ja auch nicht zum Einkaufen da, sondern zum Surfen! 
Da es mittlerweile schon um viertel nach 6 dunkel wird, bin ich auch wenig später schlafen gegangen. Was soll man sonst alleine im Dunkeln auf dem Camping-Platz anstellen? 
Am nächsten Morgen bin ich dann dafür auch dementsprechend früh aufgewacht und bin dann noch in die Zwillingsstadt von Agnes Water, Town of 1770 gefahren. 
Town of 1770 war der erste Hafen, auf den Captain Cook einen Fuß gesetzt hat, als er nach Australien gesegelt ist. Das war um 1770 rum, daher auch der Name.
Eine andere Berühmtheit wohnt in Agnes Water: Der Erfinder von Billabong hat dort eine Villa am Strand! 


Auf dem Bilder oberhalb könnt ihr den Hafen von 1770 erkennen. Die Stadt ist sogar noch winziger als Agnes Water - sie besteht wirklich nur aus einem Hafen.
Das Wetter war an diesem Tag allerdings ziemlich betrübend - Regen, grauer Himmel und besonders warm war es auch nicht.
Natürlich bin ich trotzdem zu meiner Surfstunde erschienen. Ein gut gelaunter, älterer und langhaariger Surfer-Guy hat uns eine Sicherheitsbelehrung gegeben und uns dann auch schon ins Wasser geschickt. Und Surfen ist viel schwieriger, als man sich es vorstellt. Man liegt auf dem Board, strandwärts gerichtet und fängt an zu paddeln, wenn man die Welle sieht. Ist sie da, muss man auf das Board springen und sich stehend zum Strand tragen lassen. Einige haben es wirklich gut hinbekommen - ich eher weniger. Spaß hatte ich trotzdem! 
Den Rest des Tages habe ich dann noch mit Kilian und Marlene aus Nürnberg verbracht, die ich auf dem Kurs kennengelernt habe. Wir sind noch am Strand gesessen und als die Sonne unterging haben wir sogar eine Gruppe Delfine recht nah am Strand gesehen! 
Der Tag hat sich trotz schlechtem Wetter also gelohnt! 




Dienstag, 11. April 2017

Farmwork und Backpackerleben in BUNDABERG / Australien / Work&Travel #13


Wahrscheinlich wartet ihr alle schon sehnsüchtig auf ein neues Update mit spannenden Regenwald- und Strand-Fotos. Was die Fotos angeht muss ich euch leider enttäuschen, ein Update gibt es trotzdem.
Jule und ich leben immer noch in Bundaberg, eine ganze Weile schon. Und es ist ganz schön schwierig, diese lange Zeit kurzzufassen. 
Bis letzte Woche haben wir noch gemeinsam in einem Hostel gelebt, das ziemlich teuer aber dafür auch luxuriöser war. Die Betten sind riesig und bequem, es gibt einen Pool und sogar Barbetrieb.
Das Hostel hat mir dann auch einen Job auf einer Süßkartoffelfarm vermittelt. Zuerst war ich für ungefähr 4 Wochen in der 2nd Crew. Dort war ich auf dem Digger, das heißt ich habe die Kartoffeln geerntet. Mit einem Traktor wurde die Erde und die Kartoffeln angehoben und alles wurde mithilfe eines Bandes nach oben befördert. Dort standen wir und haben die guten Kartoffeln auf ein weiteres Tape geschaufelt. Außerdem haben wir noch die Kartoffelpflanzen kurz geschnitten wenn sie zu lange wurden oder sie zum erneut einpflanzen vorbereitet und auch ein Feld bepflanzt. 
Vor allem das Diggen ist ziemlich anstrengend und geht auf den Rücken, aber ich hatte Glück mit meinem Job, da er stündlich bezahlt ist. 
Auf den folgenden Fotos könnt ihr unsere Harvester-Maschine hinter dem Traktor sehen, daneben das wundervolle Kartoffelfeld. 
Auf dem nächsten Bild ist meine erste Schlange zu erkennen! Ich kann euch leider nicht sagen um welche es sich handelt und der Kopf fehlt leider auch, aber Madame hat sich durch unser Feld geschlängelt. 
Und das dritte Bild ist schließlich noch ein Selfie nach der Arbeit. 




Nach einigen Wochen hat mich der Farmer dann angesprochen, dass ich sein bester Arbeiter bin und er mich gerne in der First Crew hätte, da die Farm in Kürze nur noch eine Crew brauchen wird. Das hat mich erstmal überrascht, da ich nicht damit gerechnet hätte als jüngstes Mitglied einen so guten Job zu machen. 
Seit drei Wochen bin ich nun also in der First Crew. Das ist nicht ganz so cool wie mein Job davor, da ich die Kartoffeln hier verpacke und das ist ziemlich langweilig. Nachdem wir die Kartoffeln auf dem Feld eingesammelt haben, werden sie dann ins Shed gefahren und gewaschen. Und dann kommen wir sechs Mädchen, die die Kartoffeln nach Größe sortieren, zurechtschneiden und in Boxen packen. Ich hätte nie gedacht, dass es so viele Kartoffelgrößen gibt. Ganz schön verwirrend und am Anfang habe ich mich auch ziemlich dumm angestellt und oft zu kleine oder zu große Kartoffeln falsch verpackt. 
Wir liefern übrigens an Woolworths und Coles - die zwei größten Supermarktketten in Australien, sowie an einen Markt in Melbourne.
Jule hat jobmäßig nicht ganz so viel Glück wie ich, da sie auf einer Zitronen- und Mandarinenfarm gelandet ist und das nicht stündlich, sondern per bin bezahlt wird. Da muss sie dann Glück haben um gute Bäumen mit großen Früchten zu erwischen. Sobald ein Tropfen Regen fällt müssen sie auch aufhören mit picken.
Auf dem nächsten Bild seht ihr meinen jetzigen Arbeitsplatz: Das Shed. Wir stehen hinter der silbernen Theke und packen die Kartoffeln in verschiedene Kisten und schieben die volle Kiste dann über die Theke, wo die Jungs sie wiegen und dann zu auf den Paletten stapeln.


Soviel erstmal zur Arbeit. Letzte Woche bin ich in ein anderes Hostel gezogen, kann mein Job aber behalten! Das andere Hostel ist etwas kleiner, weniger luxuriös, aber dafür um einiges billiger, was mir echt entgegen kommt. Das Problem hier in Bundaberg ist, dass man genug Geld macht um zu überleben, aber nicht genug um etwas zum weiterreisen zu sparen. Daher steckt so gut wie jeder hier fest... Dann habe ich zurzeit auch immer viel frei - jetzt über Ostern verreist die Farmfamilie und wir haben 6 Tage frei, während des Zyklons konnten wir auch nicht arbeiten und so weiter...
Wahrscheinlich interessiert es euch auch brennend, wie ich den Zyklon überlebt habe! Ich lebe nicht in dem Teil Australiens, in dem der Zyklon auf die Küste aufgetroffen ist, das ist weiter nördlich, aber die Auswirkungen haben wir dennoch mitbekommen.
Der Himmel wurde komplett grau und es hat drei Tage lang immer wieder ziemlich stark geregnet und gewindet. Unser Hostel ist in der Hochphase sogar überschwemmt worden! Im Radio wurde gewarnt, dass man daheim bleiben sollte und die Läden waren geschlossen. Davon abgesehen war der Zyklon aber nicht dramatischer als ein starkes Gewitter in Deutschland. 





Hier in Bundaberg haben wir auch ganz schön viele neue Freunde gemacht! Es sind so viele nette Menschen aus aller Welt hier. Die meisten sind europäisch oder asiatisch, aber auch aus Amerika sind einige da. Wenn ich am nächsten Tag nicht arbeiten muss (ansonsten muss ich um 4:40 aufstehen) haben wir immer noch ein Bier und Goon gemeinsam getrunken oder waren im lokalen Club. Meistens sind wir mit einer Gruppe Franzosen unterwegs, da die Engländer immer ein wenig unter sich sind. Davon abgesehen kann ich jetzt Iren, Dänen, ein Mädchen aus Brasilien, Kanadier, Italiener, Schotten und Koreaner zu meinen Freunden zählen. Mit den Deutschen haben wir bis auf ein paar wenige nicht so viel zu tun, da diese recht seltsam sind. Eigentlich hätte ich nicht gedacht, dass solche seltsamen Menschen, die wirken als würden sie mit 25 immer noch daheim wohnen und keine Freunde haben reisen, aber sie machen es. 
Besonders viel spannendes machen wir außer mit Leuten quatschen, ein wenig feiern und arbeiten aber nicht. Ab und zu fahren wir noch zum Strand Elliot Heads, aber das auch nur wenn wir beide frei haben und es schönes Wetter ist. Der Herbst hat uns mittlerweile erreicht, das heißt die Temperaturen und vor allem die Luftfeuchtigkeit sind deutlich niedriger. Nachts kann es schon mal nur 15 Grad haben, da ist nichts mehr mit kurzen Sachen in der Nacht. 
Daher reise ich Ende des Monats auch weiter Richtung Norden ins tropische! Dort werde ich dann den guten Hermann verkaufen, nach Asien fliegen und mich dann auch schon auf den Rückweg nach Deutschland machen... Aber von da aus geht es zwei Wochen später auch schon los ins nächste Abenteuer also könnt ihr gespannt sein!