Mittwoch, 21. August 2019

Ein Tag in der Wüste - EL DESIERTO TATACOA, Kolumbien / SÜDAMERIKA #7


Letztes Wochenende habe ich eine lange Reise auf mich genommen, um einen ganz besonderen Ort zu besuchen. Auf meinen bisherigen Varianten konnte ich schon alle Arten von Strand (Karibik, Pazifik, Atlantik, Mittelmeer...), Regenwald (Asien, Australien, Südamerika), Bergen und Städten kennen lernen. Ich habe Gletscher und Eisberge gesehen, Moor und Tundra, Regenwald und Nadelwald. Nur eine Sache fehlt noch, ein Gebiet habe ich noch nie gesehen: Die Wüste. 
Und allein dieser Fakt hat die ganze Reise mit dem mehr als nur kalten Nachtbus von Cali aus wettgemacht. 
 Ich denke, mittlerweile habt ihr auch eine Vorstellung davon, wie vielseitig Kolumbien ist. Kolumbien hat nämlich ziemlich viel von den eben aufgezählten Landschaften zu bieten: Großstadtdjungel, echter Jungel, Strand, Karibik, Berge und eben auch die Wüste. 
Um nach Tatacoa zu gelangen habe ich einen Zwischenstopp in Neiva eingelegt. Neiva ist eine nicht sonderlich touristische Stadt im zentralen Süden des Landes. In Neiva gibt es genau ein Hostel und dieses Hostel bietet auch die Touren in die Wüste an.


Die oberen Fotos sind in el desierto gris, also der grauen Wüste entstanden. Vor vielen Jahren war die Gegend dicht bewaldet, was ihr hier seht ist ein ehemaliger Regenwald. Durch die Lage zwischen zwei Bergketten entsteht kaum Regen und der Regenwald ist mit Zeit zu Zeit ausgetrocknet. Die unterschiedlichen Farben (rot und grau) kommen durch Salz- bzw. Süßwasservorkommen zustande. 
Und den Namen hat die Wüste Tatacoa durch eine Schlangenart, ähnlich der Klapperschlange verliehen bekommen. Schlangen haben wir zum Glück nicht zu Gesicht bekommen, dafür aber einige umherstreifende Pferde und Ziegen.  


Der zweite Teil der Wüste ist desierto rojo, also die rote Wüste. Die Formaturen, die der Sandstein bildet, lassen an eine Landschaft auf dem Mars erinnern, wenn nicht die spärliche Vegetation der Kakteen wäre. Die kleinen Kakteen sieben Fotos weiter oben tragen übrigens kleine, chiliähnliche pinke Früchte, die essbar sind und nach Drachenfrucht schmecken. In der roten Wüste habe ich außerdem zahlreiche Fossilien, unter anderem ein 3m langes Krokodil gefunden. 
Der letzte Programmpunkt wäre eigentlich die Milchstraße in der Nacht gewesen. Wie ihr sehen könnt, war es allerdings ziemlich bewölkt (es hat sogar etwas getröpfelt - und das in der Wüste), und so mussten wir leider auf die Sterne verzichten. Ein toller Trip war es trotzdem - und für mich hat es sich mehr als gelohnt. Ich bin gespannt, ob die Touristen in einigen Jahren den Ort überrennen werden oder ob die Eigenart des Platzes beibehalten wird. 

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